Von Silberhalogenid zu Sensor
Meine fotografische Reise: Von den Kindheitstagen
bis zur Leica-Fotografie
In Kinderzeiten durfte ich manchmal die Praktica meines Vaters nutzen (mit 35mm und 135mm-Objektiven) – erste Berührungspunkte mit der faszinierenden Welt der Fotografie, die mich prägen sollten.
Vor fast vier Jahrzehnten begann meine eigene fotografische Reise mit Minolta-Kameras – von der wegweisenden 7000 (die erstmals einen Autofokus hatte, entwickelt in Zusammenarbeit mit Leica) über die 8000i bis zu den technischen Meisterwerken Dynax 7 und Dynax 9. Ein komplettes Arsenal an Objektiven von 16-500mm begleitete mich: APOs, Zooms und Festbrennweiten für jeden erdenklichen Moment.
Hier erlernte ich die fundamentalen Zusammenhänge zwischen Blende, ISO und Belichtungszeiten – auch die Filmentwicklung kam bald hinzu. Im Fotolabor entdeckte ich die vielfältigen analogen Möglichkeiten, autodidaktisch und mit großer Begeisterung.
Besonders die Schwarz-Weiß-Fotografie hatte eine tiefe Faszination in mir geweckt, die bis heute ungebrochen ist.
Mitte der 2000er Jahre wagte ich mit einer Pentax und einer Leica V-Lux1 meine ersten vorsichtigen Schritte in die digitale Welt. Der Wechsel "vom 36mm-Film zur Speicherkarte" weckte jedoch nur verhaltene Begeisterung. Im Vergleich zur reaktionsschnellen Dynax 9 wirkten diese Kameras zu bedächtig – weder bildtechnisch noch in der Handhabung wirklich überzeugend. Sie fehlten die Agilität und das unmittelbare Erlebnis der analogen Fotografie.
Das Leben nahm seinen Lauf, und mit dem Verblassen der magischen Atmosphäre des analogen Prozesses trat die Fotografie in den Hintergrund meines Lebens.
Nach einer langen schöpferischen Pause entflammte die Leidenschaft in mir jedoch wieder. Bei meiner Suche nach dem richtigen Werkzeug wurde mir eines klar: Ich wollte keine technischen Ungetüme mit zahllosen Knöpfen und verwirrenden Menüstrukturen. Denn die Kamera ist nicht das Ziel meiner Fotografie – sie ist mein Werkzeug, um die Welt zu erleben und festzuhalten. Die wahre Meisterin steht über jedem Medium: Es ist die Kunst, die in den Tiefen unserer Seelen schlummert und darauf wartet, zum Ausdruck gebracht zu werden.
Leica verkörpert für mich genau diese Philosophie – die Konzentration auf das Wesentliche.
So zog eine Leica SL601 bei mir ein, die ich sowohl mit manuellen R- und M-Objektiven als auch mit modernen L-Mount-AF-Objektiven nutze. Über Online-Plattformen entdeckte ich die zeitlose Brillanz alter M42-Objektive. Besonders die Linsen von Meyer-Optik-Görlitz und Zeiss aus den 1960er Jahren entfalten an der SL einen ganz eigenen magischen Charme, der durch die Nachbearbeitung mit Capture One zur vollen Entfaltung kommt (siehe meine Vintage-Seite).
Fotografie ist manchmal ein Zeitsprung zurück in die Momente unseres Lebens.
Non professional. Non commercial. Passionate.
Ein Bild gibt uns das Gefühl, die ganze Welt in den Händen zu halten. Fotos sind Dokumente des Augenblicks, des Lebens, der Geschichte. Die Fotografie verwandelt die Welt in ein ewig fortbestehendes Angebot, aus der Wirklichkeit in das Reich der Fantasie, aus dem Schmerz in die Freude zu fliehen – durch das Fenster der Seele, das Auge. – Mario Cohen
© TP Impressum
Verweigern
OK